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Einen eigenen Gartenteich anlegen - was braucht man

30 Dez
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Niemand kann sich der harmonischen Idylle von Garten und Wasser entziehen, ganz gleich, ob es sich um einen kleinen Gartenteich oder einen großen Biotop mit Seerosen oder Wasserspielen handelt. Jeder der schon auf ein ruhiges Wasser, in dem sich Bäume und Wolken spiegeln, geblickt hat, kennt das Gefühl der Zufriedenheit, das sich dabei unmittelbar einstellt.
Ein Teich dient aber nicht nur der seelischen Ausgeglichenheit, er ist auch Lebensraum vieler Tiere, die man beobachten kann. In den immer heisser werdenden Sommern fungiert der Teich auch als natürliche Klimaanlage und bietet einen kühlenden Effekt.


Wie lege ich einen eigenen Gartenteich an?


Die richtige Planung:


Erkundigen Sie sich vorerst ob für Ihren Teich eine Baugenehmigung erforderlich ist. (Meist ab 100 Kubikmeter)
Der erste Schritt ist danach die sorgfältige Wahl des besten Standortes im Garten. Die Inszenierung des Teiches, der langfristig Freude bringen soll, bedarf einer genauen Planung. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und probieren Sie mit Hilfe eines Gartenschlauches mit dem Sie die Teichumrisse simulieren, die ideale Lage, Form und Größe des Standortes aus.
Sollen sich Pflanzen und Tiere wohlfühlen, ist ein Platz, der den halben Tag Sonne hat, am besten. Das Algenwachstum ist hier weniger stark. Vermeiden Sie Ihren Teich unter einem Baum anzulegen und berücksichtigen Sie auch die vorherrschende Windrichtung, damit nicht ständig Laub in den Teich gelangt. Naturnahe Teiche mit geschwungene Formen fügen sich besonders gut in den Garten ein. Genügend Wassertiefe bietet den Vorteil, dass die große Wassermenge temperaturausgleichend wirkt.
Schaffen Sie jedenfalls vorerst freien Raum für den Abtransport des Aushubs.
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Das richtige Material:
Materialliste:
  • Spaten, Schaufel, Schubkarre, Rechen
  • Spitzhacke bei steinigem Untergrund
  • Wasserwaage (zur Kontrolle des Wasserstandes) Markierspray
  • Maßband zur Übertragung der Planung
  • Teichfolie und Schutzvlies
  • Zeichsubstrat und Schotter
  • Wasserpflanzen, Stauden für die Ufergestaltung

Den Teich anlegen:

Ausgraben und Schutzvlies verlegen:

Ist Standort und Form festgelegt, beginnen Sie die Erde entlang des Schlauches oder ihrer Markierung (Stift oder heller Sand) abzutragen. Als Hilfe beim Graben verwendet man am besten gleich lange Holzpflöcke, die bis auf das Niveau von 10cm über dem geplanten Wasserpegel eingeschlagen werden. Beginnen Sie mit der Flachwasserzone und graben Sie zuletzt die Zone über 30cm Tiefe bis zur Teichsohle. Die Übergänge sollten sanft sein, in abgeflachten Teichböschungen entfaltet sich das Leben im Teich besonders gut. Achten Sie darauf, dass der Untergrund keine spitzen Stellen aufweist oder zu locker ist. Eine Sandschicht kann dabei helfen. Nun verlegen Sie die Bahnen des Schutzvlies, idealerweise ein Geotextilvlies aus Polypropylen, das leicht geschnitten werden kann (am Rand 30cm Überlappung).

Die Teichfolie:

Soll der Teich größer als 5 Quadratmeter werden, empfiehlt es sich eine Teichfolie aus dem Fachhandel zu verwenden. Diese lässt sich leicht formen und verlegen. Für einen Teich von 4 x 6 m mit einer Tiefe von 80 cm benötigen Sie beispielsweise ca 55 Quadratmeter Teichfolie. Sie können sich die Folie auch von einer Fachfirma nach Maß anfertigen lassen. Da diese ein beträchtliches Gewicht hat, empfiehlt es sich beim Auslegen einige Mithelfer zu haben.
Bei kleineren Teichen kann man auch vorgefertigte Teichbecken verwenden. Ein Fertigbecken kann man bequem zu zweit in die Teichgrube einbringen. Die Teichsohle muss vorher mit einer Wasserwaage eben abgezogen werden. Beim Einbringen des Beckens sollte sich sein Rand einige Zentimeter unter dem geplanten Niveau befinden.

Das Teichsubstrat einbringen:

Die Teichsubstratmischung ist sehr nährstoffreich und dient dem Wachstum von Pflanzengruppen und Seerosen im Teich. Das Substrat sollte nur an diesen Stellen verwendet werden. Die Folie und die substratgefüllten Stellen werden nun mit Kiesel von mittlerer Körnung abgefüllt.

Wasser einfüllen:

Füllen Sie den Teich vorerst nur 30cm tief mit Wasser. Nach zwei Stunden sollte sich das Erdreich so stabilisiert haben, dass es nicht mehr zu großen Einbrüchen kommen kann. Achten Sie darauf dass sich das Teichbecken in der Waage befindet. In die Hohlräume zwischen Teichrand (Beckenrand) und Erdreich soll nun Sand eingeschlämmt werden. Danach das Becken befüllen und einige Tage ruhen lassen bevor Sie die Ufergestaltung in Angriff nehmen.

Die Gestaltung des Ufers:

Nach Abschluss aller Arbeiten inclusive der Abdeckung der Randfolie mit Steinen, legen Sie einen kleinen Drainagestreifen mit Kies rund um das Becken. Das Ufer muss flach zum Teich abfallen. Der Ufersaum sollte zum Teich passen und kein gepflegtes Beet darstellen. Bunte Pflanzen, kleinwüchsige Stauden und Sträucher spenden Schatten und bilden ein Rückzugsgebiet für die Tiere. Für kleine Teiche eignen sich Funkien, Knöterich, Mädchenauge und Frauenmantel. Größere Teiche können mit Farnen, Gräsern und Schildblättern begrünt werden.
Der Teich darf für Kinder unter drei Jahren nicht zugänglich sein, da diese auch in wenigen Zentimetern Wassertiefe ertrinken können! Errichten Sie in diesem Fall einen Zaun, ein Gitter oder einen Schutz durch Stahlmatten.


Welche Pflanzen eignen sich für den eigenen Teich?

Der Handel bietet ein umfangreiches Angebot an Sumpf- und Wasserpflanzen. Jungpflanzen lieber ins flachere Wasser setzen, damit sie nicht absterben. Wichtig ist nicht auf Unterwasserpflanzen zu vergessen, die das Wasser mit Sauerstoff anreichern.

Pflanzen für die Flachwasserzone:
  • Kalmus
  • Schwanenblume
  • Sumpfdotterblume
  • Zyperngras
  • Sumpf-Gladiole
  • Sumpf-Schwertlilien
  • Pfeilkraut
  • Fieberklee

Unterwasserpflanzen/Schwimmblattpflanzen:
  • Froschbiss
  • Wassermohn
  • Wasserstern
  • Wassernuss
  • Wasserfeder
  • Krebsschere
  • Schwimmfarn
  • Seerosen und Lotusblumen

Die Pflege des Teiches:

Ihr Teich benötigt genauso viel Aufmerksamkeit und Pflege wie die anderen Gartenbereiche.
Wichtig ist abgestobene und zu stark wuchernde Pflanzen und Algen zu entfernen und auf die Wasserqualität zu achten. Teststreifen aus dem Aquarien- oder Teichbedarf geben eine grobe Information, wie es um den Teich steht.

Filter:

Naturnahe große Teiche können, richtig angelegt, ohne Filterung auskommen. Gibt es Fische im Teich oder will man auch einmal darin schwimmen, benötigt man eine technische Filteranlage inklusive einer Pumpe, die das Wasser reinigt. Teichfilter sind in vielen Ausführungen abgestimmt auf die Teichgröße im Fachhandel erhältlich.
Ideal sind Solarteichpumpen, die das Wasser im Teich bewegen und so gegen die Bildung von Algen und Verschmutzungen sorgen. Das Solarmodul wird dabei mit einer entsprechenden Verbindung an einer sonnigen Stelle des Teiches platziert.

Kosten für einen eigenen Gartenteich:

Die Kosten sind je nach Ausführung sehr unterschiedlich. Ein Folienteich in Kombination mit einem Vlies stellt die preisgünstigste Variante dar. Hier belaufen sich die Kosten nur auf einige hundert Euro. Kleinere Fertigbecken kosten um die 500 €.
Weitere Kosten verursachen eventuell benötigte Gerätschaften wie ein Bagger, falls der Teich größer werden soll. Muss der Aushub abtransportiert werden, fallen zusätzliche Kosten an. Beim Einsatz einer Filteranlage, liegen die Kosten je nach Teichgröße zwischen 100 und 300 Euro.
Für einen kleineren Teich muss man inklusive Bepflanzung mit Gesamtkosten von ca. 1500 bis 2000 € rechnen, größere kosten entsprechend mehr.
Jährliche Folgekosten, insbesondere die Teichpflege im Winter, betreffen die Wartung der Filteranlage, Überprüfung der Wasserwerte und etwaige Stromkosten für herkömmliche Filteranlagen oder der Beleuchtung.
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