Was ist ein Dutch Oven und wie funktioniert er?
Die Fangemeinde des Dutch Oven (kurz DO) ist riesengroß und die Zahl der überzeugten Anhänger wächst unaufhörlich. Offensichtlich verschafft dieser Schmortopf Grill- und Lagerfeuerfreunden ein besonderes Koch- bzw. Back- und vor allen Dingen Essenserlebnis.
Der Dutch Oven fand ab dem 18. Jahrhundert durch europäische Siedler, vor allem aus den Niederlanden, in Amerika, Australien und Südafrika Verbreitung. Er wurde nicht zuletzt bei der Besiedlung der jeweiligen Kontinente weit verbreitet. Auf offenen Feuerstellen genutzt ersetzte lange Zeit den heutigen, geschlossenen Backofen.
Das Besondere am Dutch Oven
Das auch als Feuertopf bezeichnete schwere Gefäß aus Gusseisen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Größen, in der Regel mit einem Durchmesser ab 6 Zoll bis hin zu 14 Zoll. In seiner ursprünglichen Form hat er drei Beine, mit denen er ohne zusätzliches Gestell direkt über die Kohlenbriketts gesetzt und erhitzt werden kann. Die Besonderheit ist der exakt passende Deckel mit einem hohen Rand, auf dem mit aufgelegten Briketts zusätzlich Oberhitze erzeugt werden kann.
Bei einer Wandstärke von mindestens 3 mm, besser sind 5 mm, wird beim grobporigen Gusseisen eine langsame Aufnahme der Hitze, die gleichmäßige Wärmeverteilung und gute Speicherung erreicht. Der Deckel muss perfekt schließen, hält die Flüssigkeit im Dutch Oven und bewirkt einen "Dampfkocheffekt" bzw. das optimale Schmoren im eigenen Saft. Dabei brennt nichts an.
Die enorme Beliebtheit hat seine Ursache auch in der Vielfalt der Speisen, die damit perfekt gelingen:
- von Schmorgerichten und Eintöpfen mit langer Garzeit
- über das Backen von Brot
- bis hin zu Süßspeisen oder ganzen Kuchen.
Der Deckel lässt sich oft auch als Pfanne zum Grillen saftiger Steaks verwenden. Manche Töpfe können mit Haken über dem Lagerfeuer aufgehängt werden. Die Experimentiermöglichkeiten sind - etwas Erfahrung bei richtigen Auswahl der Topfgröße und Hitze vorausgesetzt - fast grenzenlos. Für den Herd gibt es auch Modelle ohne Füße und mit hohem Deckel. Diese sind für Lagerfeuer oder Grill nicht geeignet.
Äußerst langlebig bei guter Behandlung und Pflege
Abgesehen von mit Emaille beschichteten Exemplaren, die bei "eingefleischten" Freunden des Dutch Oven ein "Naserümpfen" hervorrufen, benötigen die gusseisernen Töpfe spezielle Pflege. Um Rostansatz zu verhindern, muss er (bei einigen Herstellern) vor der ersten Benutzung eingebrannt werden. Für dieses Einbrennen ist nach dem Kauf
- die versiegelnde Wachsschicht abzuwaschen,
- der Topf mit Sonnenblumenöl (Olivenöl verbrennt zu schnell) einzureiben, z.B. mit Küchenpapier, und
- bei ca. 200° C umgedreht für eine Stunde auf einen Grill oder in einen Backofen zu stellen.
Es entsteht eine schwarze Patina als Antihaftschicht, die auch das Anbrennen oder Rost verhindert. Der Vorgang muss ggf. wiederholt werden. Danach ist Einbrennen nur noch erforderlich, wenn die Patina zerstört ist bzw. sich dennoch Rost bildet.
Für Einsteiger gibt es werkseitig gebrauchsfertig eingebrannte Modelle. Der Dutch Oven bedarf ansonsten lediglich regelmäßiger Kontrolle und ggf. gelegentlichen Einölens.
Die Reinigung erfolgt nach Entfernen der Essensreste durch Aufkochen von Wasser und einfaches Abbürsten - in jedem Fall ohne die Patina zerstörendes Spülmittel.
Ein qualitativ hochwertiger, sorgfältig eingebrannter und gepflegter Dutch Oven ist mindestens genauso gut wie eine moderner "High-Tech Topf" und wird seinem Besitzer über Jahrzehnte hinweg Freude bereiten.