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Baumpflege: Bäume richtig pflanzen, pflegen und beschneiden

17 Aug
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Ein Garten oder Grundstück ohne Bäume – wohl kaum. Frisches Obst aus eigener Ernte ist etwas schmackhaftes und gesundes. Gartengehölze werden in Bäume, Sträucher und Ziergehölze unterteilt.
Obstbaumarten, die in Kern- und Steinobst gegliedert werden, haben nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere einen Nutzeffekt. Bienen und Insekten finden zur Blütezeit ihre Nahrung und Igel freuen sich über das Fallobst.

Die Entscheidung für den richtigen Baum


Bevor eine Entscheidung zur Neubepflanzung getroffen wird, sollten einige Grundregeln beachtet werden. Jeder Baum, Strauch oder andere klassische Gehölzarten brauchen den richtigen Standort, ausreichenden Platz und die entsprechende Pflege. Obstbäume lieben einen sonnigen Standort und eine regelmäßige Baumpflege.

Zu den typischen Gartengehölzen zählen:
  • Immergrüne Bäume (Koniferen, Eibe, Buchsbaum)
  • Immergrüne Sträucher (Rhododendron)
  • Laub abwerfende Bäume (Eiche, Ahorn, Lärche)
  • Laub abwerfende Sträucher (Forsythie, Flieder, Ginster)
  • Blütengehölze (Zierkirsche, Forsythie, Magnolie, Goldregen)

Es ist wichtig, im Vorfeld das Ausmaß und Wachstum von Obst- oder Ziergehölzen einzukalkulieren. Je nach Obstsorte kann das Laub, Fallobst oder der ungewollte Schatten für den Gartennachbarn zum Ärgernis werden.

Fakt ist: Je höher ein Stamm wächst, um so größer und breiter ist die Ausdehnung des Baumes. Deshalb ist besonders für kleinere Gärten die Auswahl von kleinwüchsigen Baumformen eine gute Alternative zu den ganz „Großen“.

Pflanzzeiten für Obstbäume

 In Deutschland im zeitigen Frühjahr (März bis April) oder im Spätherbst (Oktober bis November) ist die optimale Pflanzzeit für die meisten Obstsorten. Beerensträucher und frostempfindliche Arten, wie beispielsweise Pfirsich, kommen erst im Frühjahr in die Erde.

Tipp: Vor dem Einpflanzen das Obstgehölz ohne Wurzelballen etwa eine halbe Stunde gut wässern (in einen Wasserkübel stellen). Das „Anwurzeln“ von Bäumchen, die in Containern aufgezogen wurden, dauert lange – vor allem bei älteren Pflanzen.



Das Pflanzen von Obstbäumen:


Je nach Größe des Baumes ist der ausreichende Abstand zum Nachbargrundstück einzuhalten). Im Gesetz für Kleingartenanlagen sind die Vorgaben festgelegt.
  1. Mit dem Spaten ein Loch (einen halben Meter tief) ausheben, das etwa der zweifachen Ballengröße entspricht. Komposterde als erste Schicht und etwas Wasser einfüllen.
  2. Beim Einsetzen des Stammes muss die Verdickung am unteren Stammende (Veredlungsstelle) über dem Erdboden sein. Das Schutztuch vom Wurzelballen lösen.
  3. Das Bäumchen gerade ausrichten und mit Komposterde stabilisieren. Dabei gelangt mit leichtem Schütteln am Stamm die Erde auch in die Hohlräume. Nach dem Auffüllen mit dem Fuß leicht andrücken.
  4. Ausreichend wässern.
  5. Ein Stützpfahl, der mit haltbaren Anbindern am Baumstamm befestigt wird, gibt dem Bäumchen oder Strauch Halt bei Wind und Wetter.

Das Einpflanzen von Spalierobstarten:
Dazu gehören zum Beispiel Äpfel, Birnen, Wein und verschiedene Beerensorten.
Spalierformen:
  • An senkrechter Schnur wachsendes Spalier
  • Rankgitter (U-förmige Anordnung)
  • Klettergerüst in mehreren Etagen für stark verzweigte Sorten (Brombeeren, Himbeeren)

Baumpflege der Obstgehölze


Spalierobst benötigt mehr und eine regelmäßige Wasserzufuhr als Obstbäume, da ihre Wurzeln „oberflächlich“ verlaufen.
Zur Baumpflege gehört noch mehr, als nur "gießen".

Düngen: Der beste „Mist“ ist gerade gut genug – nein, der Kompost ist der beste Dünger für Obstbäume!

Tipp: Im Frühjahr etwa ein Drittel und im Herbst zwei Drittel der Düngermenge aufbringen.
Das jährliche „Mulchen“ nach der Beerenernte ist für Johannis-, Stachel- und Himbeersträucher effektiv.

Schutz gegen Frost und Schädlinge:

 Minustemperaturen und am Tag die Wintersonne greifen die Baumrinde an. Frostnächte im Frühjahr lassen die Blüten erfrieren.

Tipp zur vorbeugenden Baumpflege:
Vor der kalten Jahreszeit (Dezember) den Baumstamm von losen Rindenteilen und Ungeziefer „abbürsten“. Restliche „Obstleichen“ von den Ästen entfernen.
Ein Anstrich mit Kalkmilch schützt die Baumrinde, da das Sonnenlicht reflektiert wird. Mit Malerquast den unteren Stamm umwickeln.
Vor Frost und Austrocknung im Winterhalbjahr mit Laub, Rindenmulch oder Kokosmatten den Wurzelbereich abdecken.
Gegen Frostspanner und Co. helfen Leimringe, die im Oktober am Stamm angebracht werden.

Schneiden und Ausdünnen:

 Warum ist das Schneiden der Obstbäume wichtig? Es ist eine entscheidende Maßnahme der Baumpflege.
Unbeschnittene Bäume brechen unter der Last der Früchte fast zusammen. Schwache Neutriebe, zu dichte Krone sowie Pilzkrankheiten an Blättern und Früchten sind die Auswirkungen. Zu viele Früchte am Obstbaum sind meist klein und „unterentwickelt“.

Tipp: Vor der Reifezeit einige Früchte abnehmen. Das hat zur Folge, dass die restlichen Früchte größer werden. Das „Ausdünnen“ ist besonders bei Apfel- und Birnenbäumen wichtig.
Erstmals werden Obstbäume im Frühjahr geschnitten.

Es gibt unterschiedliche Schnittformen:
  • Erziehungsschnitt
  • Erhaltungsschnitt
  • Verjüngungsschnitt

Zum „Werkzeug“ gehören, außer einer standsicheren Leiter, eine Gartenschere, Laubsäge und zur Wundbehandlung der Schnittfläche ein Wundverschlussmittel, damit der Baum nicht „ausblutet“.
Im ersten Jahr darf der Obstbaum keine Früchte tragen. Das wird mit dem ersten Schnitt und der Entfernung der ersten Blüte erreicht.
Wichtig ist die Entfernung des Konkurrenztriebes (dieser Paralleltrieb entwickelt sich zur Verlängerung des Stammes).
Die „Pyramidenform“ des Obstbaumes entsteht außerdem durch das Beschneiden von Haupt-, Leit-, Seiten- und dem Konkurrenztrieb. Diese Form sollte die gesamte Lebenszeit des Baumes beibehalten werden.

Beim Schneiden von Obstgehölzen ist zu beachten:
  • Ein Ast treibt um so kräftiger nach, je mehr von ihm zurückgeschnitten wurde
  • Das Nachwachsen von „Holz“ hängt von der Menge der entfernten Äste und ihrer Triebe ab
  • Je höher ein Obstbaum, um so kleiner die Früchte

Tipp: Das Auslichten und Beschneiden sollte so erfolgen, dass man einen „Hut durchwerfen kann“.
Alte, abgestorbene oder abgeknickte Äste im Herbst entfernen, trägt zur gesunden Entwicklung des Baumes bei.

Ein kleiner Praxiskurs zum Obstbaumschnitt bzw. Obstbäume schneiden findet ihr im oben eingebetteten Video.
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